Ein Baukasten für die Digitale Transformation, powered by Fraunhofer

Deutschland ist führend bei Forschung und Technologie für die digitale Industrie und die Produktion der Zukunft. Doch noch zögern viele Unternehmen beim Aufbau von smarten Fabriken und vernetzter Produktion angesichts des Aufwands und der Komplexität, die mit der digitalen Zukunft auf sie zu kommt. Ein Fraunhofer Spin-off könnte das jetzt ändern: Virtual Fort Knox bietet Produkte und Lösungen an, die die Fabrik 4.0 ohne kostspielige Eigenentwicklungen und langwierigen Programmieraufwand möglich macht.

© Virtual Fort Knox AG
Robert Tordy, CEO Virtual Fort Knox AG

Die Notwendigkeit, das eigene Geschäft digital auf die nächste Ebene zu heben, ist inzwischen Konsens unter deutschen Unternehmen. Der Weg in diese digitale Zukunft ist allerdings für viele unklar und birgt zahlreiche Hürden und Risiken. Gerade die technologie-getriebenen Mittelständler, dem Herz der deutschen Wirtschaft, sehen sich mit einer Vielzahl von Modellen, Anbietern und Vorgehensweisen konfrontiert, die meist eines gemeinsam haben: Komplexe Software-Architekturen, neue Hardware für die digitale Produktion oder ein monate- bis jahrelanger Implementierungsprozess auf allen Ebenen des Unternehmens sind teuer, aufwändig und nicht selten mit beträchtlichen Folgekosten verbunden, wenn beispielsweise ältere Maschinen und Anlagen im Zuge des digitalen Upgrades ersetzt, oder viele Daten schnell verarbeitet werden sollen.

Unternehmen müssen sich selbst den Rahmenbedingungen des digitalen Wandels anpassen. Systeme, die sich auf die Erfordernisse und Bedingungen vor Ort einstellen, gibt es bislang kaum. Ein Fraunhofer Spin-off könnte das jetzt ändern: Dass Start-up Virtual Fort Knox AG bietet Unternehmen die Möglichkeit, die eigene digitale Transformation als mitwachsenden parallelen Prozess aufzusetzen, der sich flexibel an die Erfordernisse und Gegebenheiten des laufenden Betriebs anpasst und auf den vorhandenen Ressourcen im Unternehmen aufbaut.
 

Digitale Datenzwillinge oder die Kunst, im Fluss die Pferde zu wechseln


Datengetriebene Wertschöpfungsketten und Produktionsstrecken übertreffen ihre analogen Vorläufer in der Regel bei Weitem, wie eine Vielzahl von Studien immer wieder nachweist.

© Virtual Fort Knox AG
Individuelles Software-Netzwerk der Virtual Fort Knox AG

Laut Digitalverband Bitkom sind bei erfolgreich transformierten Prozessen betriebliche Effizienzsteigerungen bis zu 60% möglich. Leider müssen diese Synergien nicht selten mit empfindlichen Betriebsausfällen für Nachrüstungen, Komponentenersatz oder Umstellungen erkauft werden. Viele Unternehmen werden dadurch in ein Kostendilemma gezwungen: Investitionen für Neues steigern, während gleichzeitig Zahlungsausfälle verkraftet werden müssen.

Die Technologie von Virtual Fort Knox ermöglicht die digitale Betriebsumstellung ohne gravierende Ausfallzeiten. Sie setzt dort an, wo Unternehmen aktuell stehen und ermöglicht den digitalen Sprung auf die nächste Ebene passend zu den betrieblichen Gegebenheiten: ERP und MES-Daten, Anlagenteile, Maschinen und Sensoren werden überall digital verfügbar und können grafisch miteinander verbunden werden. So entstehen parallel zum laufenden Betrieb digitale Zwillinge im ganzen Unternehmen, für die kein Programmieraufwand nötig ist. „Digitalisierung heißt für uns alle Sensoren, Maschinen und IT-Systeme und müssen miteinander reden können!“ ergänzt Robert Tordy, CEO von Virtual Fort Knox. Diese Datenziwillinge ermöglichen es, komplexe Wertschöpfungsketten in Echtzeit zu monitoren, Ressourcen effizient einzusetzen und Redundanzen oder Staueffekten präventiv entgegen zu wirken. Die virtuelle Umgebung kann per Drag & Drop verändert und angepasst werden, so einfach wie bei der Konfiguration von Smartphone-Apps.

In ersten Use Cases konnten Mittelständler auf Basis der Technologie von Virtual Fort Knox Durchlaufzeiten in der Produktion um nahezu die Hälfte reduzieren (43%), ebenso Lagerbestände (50%) und gleichzeitig die Liefertreue bei Kunden um rund 18% steigern. Die Datenzwillinge können zunächst für Pilotprojekte aufgebaut und anschließend nach Wunsch und Kapazität beliebig skaliert werden. Umfang, Geschwindigkeit und Kosten dieses individuellen Transformationspfades lassen sich so flexibel auf die Bedingungen vor Ort oder Branchenspezifika zuschneiden und Schritt für Schritt erweitern.
 

Fraunhofer inside: Lizenz zur Ausgründung


Die Technologie des jungen Unternehmens wurde bereits vor sechs Jahren am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) in Stuttgart entwickelt und in verschiedenen Industriekooperationen zur Marktreife weiterentwickelt. Aufgrund der vielversprechenden Marktaussichten wurde Virtual Fort Knox von Beginn an als Ausgründung konzipiert und vorfinanziert. Die Fraunhofer Gesellschaft ist an der VFK AG weiterhin mit 20% beteiligt.

Das Start-up arbeitet mit der lizensierten Basis-Technologie, die in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IPA kontinuierlich weiterentwickelt wird. Teams von Fraunhofer Venture unterstützten in der frühen Gründungsphase und sorgten dafür, dass ein erfahrenes Management-Team für den Start des jungen Unternehmens gewonnen werden konnte: Robert Tordy ist ein weltweit anerkannter Experte in Automatisierungsfragen und hat 30 Jahre Erfahrung bei der Lösung von Fragestellungen in diesem Bereich COO Jörg Junge blickt auf mehr als 20 Jahre IT-Erfahrung in den verschiedensten Branchen zurück und war u.a. kommerziellen Einführung der Internet-Technologie in Deutschland beteiligt.

 

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