Katalysator für die digitale Transformation

Das Fraunhofer-Spin-off Threedy GmbH revolutioniert den Einsatz von industriellen 3D-Daten: Mit der Visual Computing Technologie instant3Dhub, können Unternehmen Konstruktionsdaten auf diversen Endgeräten nutzbar machen.

© Threedy GmbH
Das Threedy-Gründerteam (v.l.): Sascha Räsch, Maik Thöner, Dr. Johannes Behr und Christian Stein.

Eines der spannendsten Tech-Start-ups Europas – nicht allzu viele junge Unternehmen können sich mit diesem Titel schmücken. Die Fraunhofer Ausgründung Threedy erhielt diese Auszeichnung bei der EIT Digital Challenge 2023, als eines von nur zehn Unternehmen unter mehr als 450 Bewerbern. Der Preis ist ein weiterer Beleg für eine inzwischen dreijährige Erfolgsgeschichte. Mit dem Ziel, den industriellen Einsatz von 3D-Daten zu revolutionieren, wurde Threedy 2020 als Spin-off des Fraunhofer IGD gegründet. Threedys Visual-Computing-Technologie instant3Dhub ermöglicht es Unternehmen, Konstruktionsdaten vom Auto über den Hubschrauber bis hin zur detaillierten Planung eines gesamten Kraftwerks auf nahezu beliebigen Endgeräten nutzbar machen. Die Konstruktionsdaten können zudem direkt mit Businessdaten und Sensoren vernetzt werden.

instant3Dhub bietet ein großes Funktionsangebot, u.a. für die verteilte Zusammenarbeit im Rahmen von Engineering-Prozessen, für VR- und AR-Applikationen in Montagelinien und Reparaturwerkstätten oder für das Tracking bewegter Objekte mithilfe von 3D-Modellen. Industrielle Prozesse können sukzessive integriert werden und der 3D-Daten- und Anwendungsraum kann mit der digitalen Transformation eines Unternehmens mitwachsen. »Die Software instant3Dhub setzt auf bestehenden Cloud-Infrastrukturen auf, bietet eine hervorragende User-Experience und kann eine Vielzahl von Visual-Computing-Aufgaben erfüllen«, erklärt Dr. Johannes Behr, Mitgründer und Head of Products bei Threedy.

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Prozesse optimieren, Kosten senken

Durch die Bereitstellung und Nutzung ihrer 3D-Daten nahezu in Echtzeit auf jedem Endgerät und zu jeder Phase können Unternehmen ihre Prozesse optimieren und die damit verbundenen Kosten drastisch senken. Mit der Verschlankung und der effizienteren Organisation der Abläufe verbessert sich auch die Klima- und Nachhaltigkeitsbilanz: Reisetätigkeiten können durch virtuellen Austausch weitgehend ersetzt, Ressourcen und Zeit eingespart werden. Die Technologie überzeugt inzwischen zahlreiche Industrieunternehmen, darunter Autobauer wie BMW, Porsche und Volkswagen. Neben der Auszeichnung durch EIT Digital gewann Threedy auch den Fraunhofer Gründerpreis 2022 und war unter den Top Drei beim Hessischen Gründerpreis.

Der Erfolg des Fraunhofer Spin-offs basiert auch auf einer besonderen Gründungsgeschichte. Viele der beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiteten bereits am Fraunhofer IGD sehr transferorientiert und marktnah. Das IGD gilt als Pionier für Datenvisualisierungsplattformen ebenso wie für anspruchsvolle Streaming-Lösungen. Beide Technologien wurden in der Threedy-Plattform zu einer einheitlichen, flexiblen Technologie zusammengeführt. Bereits vor der Ausgründung arbeiteten Investment Manager und Legal Counsel von Fraunhofer Venture mit den Verantwortlichen am Fraunhofer IGD zusammen, um den optimalen Transferpfad zu entwickeln.

Noch am Institut gewann das Team eine große Ausschreibung von BMW, zahlreiche weitere Kunden folgten. Mitgründer und Geschäftsführer Christian Stein sieht noch große Entwicklungschancen für das junge Unternehmen: »Die Verbreitung von 3D-Daten in industriellen Anwendungen, über den ursprünglichen Schwerpunkt im Engineering hinaus, nimmt seit einigen Jahren zusehends an Fahrt auf und wird sich durch Megatrends wie Digitale Zwillinge oder das Industrial Metaverse weiter beschleunigen«, sagt er. »Für Threedy entstehen daraus enorme Potenziale, die wir durch ein entsprechendes Unternehmenswachstum erschließen wollen.«

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