Vom Brainstorming zur Brand: So finden Start-ups den perfekten Namen

Das Fraunhofer Spin-off oculavis überzeugte als schnell wachsender Pionier bei der virtuellen Fernwartung und Instandhaltung: Rund um den Globus, über Sprachgrenzen hinweg als Remote-Service ohne langwierige Fernreisen von Experten. Unter dem Namen Maintastic schlägt das Unternehmen jetzt ein neues Kapitel auf: Maintenance, die begeistert. Martin Plutz, Gründer und Geschäftsführer von Maintastic hat das erfolgreiche Renaming mit seinem Team initiiert und geplant – hier sind sieben Tipps von ihm zur wirkungsvollen Namensgebung für Start-ups:

© Maintastic GmbH
Martin Plutz, Gründer und Geschäftsführer von Maintastic

👉 Der Name muss Programm sein: Er muss eure Leistung oder euer Kundenversprechen wirklich ausdrücken und Spielraum für Entwicklungen bieten. Bei oculavis waren damals Datenbrillen Türöffner für den globalen Markt, legten uns aber für unsere Kunden auf eine bestimmte Hardware fest. Für die Veränderung zum Systemanbieter mussten wir für mehr stehen als Wartung per Datenbrille.

👉 Legt vorab die Kriterien fest, die ein Name erfüllen muss: Ist er international verständlich? Funktioniert er in wichtigen Sprachen wie gewünscht? Passt er in Sachen Botschaft, Emotionalität und zu euren wesentlichen Zielgruppen? Gibt es missverständliche Deutungen oder unpassende Assoziationen? Je klarer die »Leistungsbeschreibung« für euren Namen ist, desto einfacher wird die kreative Entwicklung. 

👉 Ein Name muss empathisch sein: Alle Zielgruppen müssen ihn gerne aussprechen und gut mit ihm umgehen können. Er sollte Assoziationen wecken, die zum Anspruch und zum Markt passen. Wir haben den Namen Maintastic tatsächlich im Gründerteam entwickelt. Er drückt aus, was wir für unsere Kunden erreichen wollen und mit unseren Kunden heute schon erleben.

👉 Checkt Markenrechte oder Registrierungen vorab: Der schönste Name ist wertlos, wenn andere Rechte darauf haben oder man ihn unfreiwillig teilen muss. Gleiches gilt für Logos oder wichtige Designelemente. Sichert euch auch die wesentlichen Rechte und sinnvollen Domains asap. 

👉 Testet und holt Feedback ein: Der Fisch muss dem Wurm schmecken, nicht euch als Angler. Gerade bei Assoziationen und emotionalen Faktoren gilt: Stakeholder first, eigenes Empfinden: second. Namensvarianten sollten mit euren relevanten Stakeholdern und vor allem den eigenen Mitarbeitern vorab stichprobenhaft kritisch getestet werden, bevor ihr entscheidet.  

👉 Investiert Zeit in Kommunikation und Marketing: Renaming oder Rebranding ist kein Sprint, sondern ein Marathon, kein Designprojekt sondern eine gezielte Kampagne. Die Umsetzung über alle Medien und Kanäle sollte möglichst synchron erfolgen und muss deshalb gut vorbereitet orchestriert werden. Doch der Aufwand lohnt sich: Je erfolgreicher eure Umfirmierung ist, desto mehr profitiert ihr von neuen Namen.

👉 Nutzt den Schwung des neuen Namens: Ein neuer Name ist immer auch eine Gelegenheit, Neues zu verkünden, Angebote zu machen oder neue Touchpoints zu Kunden herzustellen. Für uns war wichtig, uns selbst als Systemanbieter zu positionieren und weg von dem Thema »Datenbrille« zu kommen. Dafür ist ein neuer Name ideal – und absolut notwendig. 

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