Interview mit Life Science-Factory Geschäftsführer Marco Janezic zum AHEAD Bootcamp

„Fraunhofer-Forscher sitzen auf einem Goldschatz an potenziellen Gründungsideen.“

Life Science ist ein Schwerpunktthema auf dem AHEAD-Bootcamp für gründungsinteressierte Forscher (16. - 19. September). Erstmals wird es zusätzlich zum Inkubationsprogramm für Gründerteams auch spezielle Förderformate für Life Science und Künstliche Intelligenz geben. Wir sprachen mit Marco Janezic, dem Geschäftsführer der Life Science-Factory und Partner des Bootcamps, über die Partnerschaft und die Perspektiven für Fraunhofer-Gründer und Forscher aus dem Life Science-Ökosystem.

Marco Janezic, Geschäftsführer der Life Science-Factory
Marco Janezic, Geschäftsführer der Life Science-Factory

Marco, letztes Jahr ist die Life Science-Factory als neuartiges großes Gründungszentrum im Life Science-Bereich gestartet. Was bietet ihr Life Science-Gründern?

 

Bei der vom Sartorius-Konzern initiierten Life Science Factory sehen wir uns als Scouts, Förderer und Wegbereiter für Gründer in einem sehr anspruchsvollen Markt. Life Science gehört zu den vielversprechendsten Segmenten für Gründer und Investoren in Deutschland. Gleichzeitig ist der Weg von der Idee zum fertigen Produkt viel komplexer als in anderen Segmenten. Gründer-Teams müssen Zugang zu aufwändigen technischen Infrastrukturen erhalten, zahlreiche regulatorische Hürden überwinden und auch die Investoren-Szene ist sehr vielschichtig. Dafür sind wir da: Wir organisieren Zugang zu wichtiger und kapitalintensiver Laborausstattung und bieten den Teams ein Startpaket in unserem eigenen Co-Working-Space. Im Umgang mit Behörden und Regulierern helfen unsere Experten bei jedem einzelnen Schritt im Gründungsprozess, idealer Weise sogar vorauseilend, sodass sich Teams möglichst ganz auf ihr Projekt konzentrieren können und schnell zur Marktreife gelangen. Auch die heterogene Investorenszene für Life Science kennen wir sehr gut und können Startups mit den passenden Kapitalgebern und Ansprechpartnern in der Industrie verbinden.  

 

Warum Fraunhofer? Wie seht ihr die Partnerschaft und die Perspektiven?

 

Wo soll ich anfangen? (schmunzelt). Es gibt keine vergleichbare Forschungseinrichtung in Europa, die so wie Fraunhofer eine so breite Palette der Life Science-Bereiche abdecken kann, unter anderem die so genannten 4D-Trends, Diagnostics, Data, Devices und Drugs. Extrem interessant ist für uns auch die große Technologienähe: Die Digitalisierung und „Datafizierung“ im Bereich Life Science verlangt interdisziplinäres Arbeiten mit Hightech-Experten verschiedenster Bereiche. Die Technologiepartner für diese Herausforderung sind häufig auch an verschiedensten Fraunhofer-Instituten tätig. Enabling Technologien für Zukunftstrends wie Precision Medicine, Zelltherapie, Predictive Diagnostics etc. sind bei Fraunhofer vergleichsweise nah am Markt entwickelt worden. Die Wege eines Transfers vom Labor in den Markt bzw. in ein Startup sind deshalb eher kurz und eine Kommerzialisierung von Know-How und Technologien aus der Forschung entsprechend einfach. 

Was bringt Ihr in das AHEAD Programm im September ein? Was können gründungsinteressierte Wissenschaftler von euch erwarten?

 

Wir sind der fachliche Sparring-Partner für Fraunhofer-Teams und auch für die Coaches und Fachleute von Fraunhofer Venture. Wir haben bereits auf den F-Days, dem Vorläufer des AHEAD Programms als Mentoren und Berater mitgewirkt und gehen als eingespieltes Team in die Inkubation mit den Life Science-Teams. Wir bringen Marktexpertise und Branchen-Knowhow vom ersten Kennenlernen der Teams bis hin zum abschließenden Pitch vor der Jury ein und sorgen insbesondere bei den Tests mit potenziellen Kunden für Ansprechpartner aus der Industrie. Das AHEADProgramm ist also auch ein Schnelldurchlauf für die Ressourcen und Kompetenzen der Life Science Factory. Wir freuen uns drauf!

 

Was sind eure Erfahrungen mit den Gründerteams aus den Instituten?

 

Die Teilnehmer sind meistens selbstbewusste Persönlichkeiten und wissen, welches Kapital sie als Experten haben – sie wissen nur nicht ganz genau, wie sie ihr Know-how zu einem Geschäftsmodell machen können. Die meisten Wissenschaftler machen im Verlauf eines Inkubationsprogramms eine verblüffend schnelle Entwicklung durch: Viele starten noch mit einer gewissen Distanz in die Veranstaltung. Im Verlauf des Programms erwacht dann mehr und mehr der Unternehmergeist und am Ende haben wir häufig eingeschworene Teams, hitzige Diskussionen und für den Pitch vor der Jury motivieren sich die Teams leidenschaftlich gegenseitig. Sie haben allen Grund dazu: Meiner Meinung nach sitzen Fraunhofer- und andere Life-Science-Forscher auf einem Goldschatz an potenziellen Gründungsideen. Diesen Schatz wollen wir von der Life Science Factory zusammen mit Fraunhofer Venture heben und damit das gigantische Marktpotenzial für die Life Sciences der Zukunft erschließen.

 

Marco, vielen Dank für dieses Gespräch. Wir freuen uns auf die gemeinsamen Sprints mit euch auf dem Bootcamp!

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